Archiv des Autors: Jürg Zogg

Wartung Wetterstation

Nach über 9 Jahren mehr oder weniger pausenlosem Betrieb muss die Wetterstation nun etwas ausgiebiger gewartet werden. Sie ist deshalb ab Sonntag 13. August für einige Tage ausser Betrieb. Spätestens ab Samstag 19. August sollte die Wetterstation dann wieder regemässig spannende Wetterwerte liefern.

Rekordhitze: 34,8 Grad

34,8 Grad: So heiss wie heute Dienstag wurde es bei der Wetterstation Oberschan seit Messbeginn im Jahre 2008 noch nie. Nach einer Tropennacht (Tiefstwert nicht unter 20 Grad) wurde es im Laufe des Vormittags immer heisser. Bis um 14:25 Uhr stieg die Temperatur mit viel Sonnenschein auf 34,8 Grad. Danach bildeten sich in der schwülheissen Luft Quellwolken, welche die Sonne zeitweise abdeckten. Am Abend zog ein heftiges Gewitter über das Glarnerland und den Walensee Richtung Wartau. Um 20:25 Uhr lag die Temperatur noch bei 29,1 Grad. Danach brachte das Gewitter innert kurzer Zeit 17 mm Regen, starke Windböen mit 71 km/h und lokal auch Hagel. Das Gewitter verursachte einen markanten Temperatursturz von über 10 Grad in 30 Minuten. Um 20:55 Uhr gab es nur noch 17,8 Grad.

Sintflutartiger Regen: Unwetter brachte 54,2 mm Wasser

Am Dienstag 10. Juni zogen nach 21 Uhr vom Sarganserland her mehrere Schauerzellen Richtung Wartau, welche sich dort gegen 22 Uhr zu einem heftigen Gewitter vereinten. Bei der Wetterstation in Oberschan setzte der sintflutartige Gewitterregen kurz nach 22 Uhr ein und dauerte bis Mitternacht. Total fiel 54,2 mm Wasser vom Himmel, fast 42,6 mm davon innerhalb einer Stunde. Das ist eine enorme Wassermenge: Rund 5 Spritzkannen voll Wasser pro Quadratmeter!

Regenmengen vom 10. Juni 2014

Regenmengen vom 10. Juni 2014

Stundensummen von über 40 mm Regen sind ziemlich selten – meist mögen Böden und Kanalisation diese Wassermassen nicht mehr aufnehmen und es kommt zu Überschwemmungen. Die Wetterstation Oberschan ist seit Mai 2008 in Betrieb und so viel Regen in so kurzer Zeit wurde noch nie registriert. Die Messreihe von der Wetterstation des Bundesamtes für Meteorologie und Klimatologie in Vaduz/FL reicht bis ins Jahr 1981 zurück: Der Stundenrekord der letzten 33 Jahre liegt dort bei 38,6 mm und stammt vom 14. Juni 2003.

Neue Windmessung in 8 Meter Höhe

Seit dem 28. Dezember 2013 funktioniert die Windmessung wieder korrekt. Der Sensor befindet sich neu in 8 Meter Höhe.

Da es zwischen Dezember 2012 und Dezember 2013 immer wieder zu Datenausfällen kam, musste der Windsensor (Anemometer) ersetzt werden. In diesem Zusammenhang wurde ein neuer und etwas höherer Mast montiert. Nun erfolgt die Messung auf 8 Meter Höhe. Die gemessenen Windgeschwindigkeiten sollten nun etwas höher sein als bisher. Somit sind sie besser vergleichbar mit den Werten der offiziellen Wetter-Stationen, die in 10 Meter Höhe über Grund messen.

Windmast

34,3 Grad: neuer Temperatur-Rekord

Am Samstagnachmittag, 27. Juli um 16 Uhr wurde an der Wetterstation Oberschan 34,3 Grad gemessen. So heiss war es seit Bestehen der Wetterstation (Mai 2008) noch nie. Der bisherige Höchstwert von 33,4 Grad gemessen am 23. August 2011 wurde um fast 1 Grad übertroffen. Betrachtet man Wetterstationen mit längeren Messreihen, so war es vielerorts letztmals im Hitzesommer 2003 noch heisser als am 27. Juli 2013.

neuer Tiefstwert: -18,3 Grad

Nur gerade 2 Tage nach dem neuen Kälterekord wurde es am 6. Februar noch minim kälter:

Am Montagmorgen um 8:40 Uhr registrierte die Wetterstation Oberschan -18,3 Grad.

Die Gründe für diese aussergewöhnliche Kälte wurden bereits im vorangehenden Artikel  erläutert.

Neuer Kälterekord an der Wetterstation Oberschan

Am frühen Morgen des Samstags, 4. Februar 2012 wurde die bisher tiefste Temperatur seit Bestehen der Wetterstation Oberschan registriert. Um 04:55 war es genau -18,0 Grad kalt.

Damit es so kalt wird, müssen verschiedene Voraussetzungen erfüllt sein. Zuerst einmal muss die Luftmasse extrem kalt sein. Dies war natürlich der Fall – Details dazu gibt es im letzten Artikel. Dann muss die Nacht klar und wolkenlos sein. Auch diese Voraussetzung war erfüllt, wie das folgende NOAA-Satellitenbild zeigt:

Während im Toggenburg und Appenzellerland, aber auch am Walensee und im Churer Rheintal noch Hochnebelfelder sichtbar sind, ist der Himmel über Wartau sternenklar.

Für eine maximale Wärmeabstrahlung muss der Boden zudem schneebedeckt sein, was natürlich auch der Fall war, wie folgendes Webcam-Bild vom Vorabend zeigt:

Und zu guter Letzt braucht es für so eine extreme Kälte nahezu windstille Verhältnisse. Dies ist gerade in Oberschan nur selten der Fall, da in der Nacht häufig der Bergwind vom Gonzen herunter bläst (Gunzni). In der Nacht vom 3. auf den 4. Februar blieb dieser Wind aber aus, in der Zeit zwischen 1 und 10 Uhr war es praktisch windstill.

Kältewelle im Anmarsch

Am Südrand des mächtigen Kältehochs über Russland fliesst ab Donnerstag, 2. Februar eisig kalte Luft nach Wartau.

Ein wichtiges Mass in der Meteorologie ist die Temperatur auf dem Druckniveau von 850 Hektopascal, also auf etwa 1500 Meter über Meer. Diese Temperatur beschreibt die Eigenschaften der Luftmasse ungestört, da in der freien Atmosphäre auf dieser Höhe kaum mehr tageszeitlichen Schwankungen auftreten.

Betrachtet man Wetterkarten in diesem Niveau, so erreichte im Laufe des Mittwochs, 1. Februar eine Luftmasse von -10 bis -12 Grad die Ostschweiz. Die Temperatur pendelte zu diesem Zeitpunkt an der Wetterstation Oberschan um -6 Grad. In den kommenden Tagen lenkt das Sibirienhoch nun mit einer Bisenströmung (Unterwind) noch kältere Luft nach Wartau. Der Höhepunkt der Kältewelle steht uns zwischen Freitag, 3. und Sonntag, 5. Februar bevor. Nach dem Wettermodell des amerikanischen Wetterdienstes (GFS) liegt an diesen 3 Tagen eine extrem kalte Luftmasse von -18 bis -22 Grad, zeitweise sogar von bis zu -24 Grad über uns.

Eine genaue Temperaturprognose für Oberschan ist nach wie vor recht unsicher und abhängig davon, ob die hochnebelartigen Wolken dicht bleiben oder ob es in den Nächten zwischendurch aufklart. Wird es in den Nächten länger klar, sind bis -20 Grad durchaus möglich, sonst liegen die erwarteten Tiefstwerte zwischen Freitag und Sonntag bei etwa -14 Grad. Und auch tagsüber bleibt es eisig mit kaum mehr als -9 Grad.

Somit wird die bisherige Tiefsttemperatur der seit Mai 2008 in Betrieb stehenden Wetterststation Oberschan wohl unterboten. Der bisherige Stationsrekord stammt vom 20. Dezembers 2009, damals wurden am frühen Morgen -13,5 Grad gemessen.

Schaut man in der Klimastatistik nach, wann letztmals eine ähnlich kalte Luftmasse über uns lag, muss man rund 25 Jahre zurückgehen. Am 1. Januar 1987 war die Luftmasse auf einer Höhe von 850 Hektopascal -22,7 Grad kalt. In Vaduz/FL war es an diesem Tag frühmorgens -19,8 Grad kalt, der Höchstwert lag bei -14,4 Grad. Ebenfalls von diesem Tag stammt der Kälterekord der Schweiz. In La Brévine im Neuenburger Jura wurden -41,8 Grad gemessen.

33,4 Grad: neuer Hitzerekord

Die Wetterstation Oberschan verzeichnete am Dienstagnachmittag, den 23. August mit 33,4 Grad einen neuen Hitzerekord! Seit Messbeginn Ende Mai 2008 war es noch nie so heiss.

Schon seit dem Wochenende bestimmt sehr warme Luft aus Nordafrika und Spanien unser Wetter – dies zeigt auch der Saharastaub in der Luft. Bereits gestern Montag reichte es mit 30,6 Grad für einen Hitzetag. Die höchste Temperatur wurde aber bereits kurz vor 14 Uhr erreicht. Danach kehrte der Wind und es kam Unterwind auf, welcher die Temperatur wieder etwas dämpfte. Im Gegensatz dazu herrscht heute Dienstag eine schwache Föhnströmung, gegen die sich der Unterwind nicht durchsetzen konnte. Somit stieg die Temperatur am Nachmittag mit föhnigem Südwind weiter an und erreichte um 16:05 den neuen Rekordwert von 33,4 Grad.